„Wachsen auf gutem Grund“ – Das Motto des Rahmenkonzeptes zum katholischen Profil von Kindertageseinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft im Bistum Augsburg bringt mit vier Worten klar auf den Punkt, worum es in einem Kindergarten gehen muss: dass ein guter Grund, ein gepflegtes Beet da sein muss, in dem dann etwas wachsen kann, woran man seine Freude hat. Dieses Bild heißt auf uns Menschen umgemünzt, dass die Grundlage des Katholischen Kindergartens so angelegt sein muss, dass Ihr Kind gerne dorthin geht und etwas fürs Leben lernt; ja, dass wachsen kann, was innerlich angelegt ist. Es ist bereits etwas da, das noch entfaltet werden muss.

Für viele Eltern ist es eines der schönsten Dinge, mitzuerleben, wie das eigene Kind sich entwickelt. Jeden Tag etwas Neues ausprobieren und können. Die elterliche Erziehung und Begleitung ist so die primäre. Aber die moderne Arbeitswelt verhindert, dass es den meisten gegönnt ist, sich rund um die Uhr selbst um ihr Kind kümmern zu können. Eine gute Einrichtung zu haben, in die man das Kind gerne und ruhigen Gewissens geben kann, damit die Entfaltung gut begleitet und gefördert wird, ist daher von immenser Wichtigkeit. Vor allem kann das Kind im gemeinsamen Aufwachsen mit anderen auch soziale Kompetenzen in der größeren Gruppe entwickeln und mit zum Teil fremden und anderen Kulturen in einen ersten Kontakt treten. Hierbei lernt es spielerisch Grenzen zu erkennen und einzuhalten, damit es so heranwächst und gebildet wird, wie Sie es für Ihr Kind selbst wünschen. Dies garantieren wir Ihnen hier in der Kindertageseinrichtung St. Stephan Hilgertshausen.

„Die Jugend ist das Fenster, durch das die Zukunft in die Welt kommt“, sagte Papst Franziskus am 22.07.2013 beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Dieses Fenster wollen alle nutzen. Sehr viel wird in die Jugendarbeit investiert. Wieviel mehr muss dies dann bei den Kindern gelten, damit sie diese Jugendlichen sein können, durch die dann die Zukunft kommen kann?!

Hierfür sind vier Prinzipien nötig: Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit.

Personalität meint, dass jeder Mensch eine je eigene Persönlichkeit besitzt, die es gilt zu respektieren, sie so wahrzunehmen, wie sie ist und ihre guten Seiten und Anlagen zu erkennen. Hierbei ist es wichtig, dass auch Personen und Persönlichkeiten das Kind umsorgen, damit es selbst zu einer Persönlichkeit heranwachsen kann.

Solidarität bedeutet, dass die Kinder lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Dass nicht jeder immer nur seinen Kopf durchsetzen kann, ist bereits in diesem Alter zu lernen sehr wichtig. Keiner von uns ist allein in diese Welt hineingestellt. Wir sind aufeinander angewiesen und verwiesen. Wie gehe ich mit denen um, die mit mir leben? Einander zu helfen muss gelernt werden. Miteinander Freude zu teilen und Leid zu tragen, gehört zu einem guten Zusammenleben.

Wer sich um den anderen annimmt, ihm so lange hilft, bis er es selbst kann, der unterstützt ihn immens. Subsidiarität wird dieses Prinzip genannt. Hilfe zur Selbsthilfe könnte als Schlagwort hier geltend gemacht werden. Wie schön ist es für Kinder, wenn sie mit ein klein wenig Hilfe bald selbst vollbringen können, was sie sich vornehmen.

Nachhaltigkeit – ein heute gerne verwendetes Wort. Für uns bedeutet es nichts anderes, als was wir uns bei allem wünschen, was wir beginnen und tun: dass es eben Bestand hat. Dass Gutes und Schönes hervorkommt, über das man sich freut und das nicht sofort wieder vergeht. Was Ihr Kind bei uns lernt, das wird es behalten. Es ist ein Wissensschatz, den es für die Schule und fürs Leben als tragfähiges und gutes Fundament braucht.

Klassisch gibt es ja drei kirchliche Lernorte: die Familie als biographisches Rückgrat, die Pfarrgemeinde und die Vereine als lebensbegleitende Bezugspunkte und die Schule mitsamt den Vorschuleinrichtungen als wohl prägendster Lernort und Lebensabschnitt. Gerade hier tauchen die Grundfragen des Lebens im Zusammenspiel mit Gleichaltrigen ganz neu und intensiv auf: Natur, Schöpfung, Lebensfragen. Hier Hilfe zu geben, Lösungen und Antworten gemeinsam zu suchen und zu finden ist in diesem Alter besonders wichtig. Denn das Kind vertraut seinen Eltern und Erziehern. Was in diesem Alter grundgelegt wird, das bleibt prägend bis ins hohe Alter.

So erfahren die Kinder ein Angenommensein, das zu allererst in der eigenen Familie da ist. Jedes Kind aber bringt eigene Fragen und eine je eigene Situation mit ein. Diese werden je eigen aufgenommen und ernst genommen, sodass jeder in seinem Entwicklungsprozess wachsen und reifen kann, wo er gerade ist.

Deshalb gelten mein Dank und meine Anerkennung besonders der Leiterin Frau Zoller, den Erzieherinnen und Pflegerinnen, den Praktikanten und freiwilligen Helfern, die sich auf jedes Kind ganz speziell einlassen, es individuell fördern und es doch in die Gruppe integrieren und so ein buntes Miteinander von je eigenen Persönlichkeiten bilden.

Ebenso wichtig sind die Rahmenbedingungen. So sind hier besonders die Mitglieder der Kirchenverwaltung zu nennen, sowie Frau Salvermoser, die als Pfarrsekretärin in der Verwaltung der Kindertageseinrichtung tätig ist. Hausmeister und Reinigungskraft kümmern sich um Sauberkeit und ordentlichen Zustand, sodass Ihr Kind eine wohnliche Atmosphäre vorfindet.

Auch der Elternbeirat, der sich mit viel Engagement um Festivitäten und Neuanschaffungen kümmert, ist genauso wichtig und lobenswert zu erwähnen, wie alle, die durch ihre Verbundenheit und ihren Einsatz bemüht sind, ihren Teil zur Entwicklung und Erfahrungen in Lebens- und Glaubensfragen beizutragen.

So wünsche ich dem pädagogischen Personal viel Freude an seiner Arbeit und Gottes Segen, damit in der Sorge um die anvertrauten Kinder wachsen kann, was grundgelegt ist.

Den Eltern wünsche ich Vertrauen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben zum Wohl und der guten Entwicklung ihrer Kinder. Manches Mal dauert es länger, bis die Früchte reif sind. So ist es auch beim Reifungsprozess der Kinder. Ihnen wünsche ich, dass sie sich mit viel Freude und spielerischem Ehrgeiz entfalten und entwickeln können, damit sie unsere Zukunft sind, auf die wir uns freuen können.

 

Ihr

Michael Heinrich, Pfr.

 

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Kath. Kirchenstiftung St. Stephan

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